Copyright: Cornelia Conrad |
Als das schmale Büchlein vor 24 Jahren das erste Mal auf deutsch erschien, war ich so begeistert davon, daß ich sofort 20 Stück gekauft und zu Weihnachten allen Freundinnen geschenkt habe. Da es aber immer noch Menschen geben soll, die diese wunderbare Indianerlegende nicht kennen, setze ich ich sie als letzten Beitrag für dieses Jahres in meinen Blog.
Ein Indianerstamm in Alaska erlebt einen besonders harten Winter. Es gibt so gut wie keine Tiere mehr zu jagen, die Elche haben sich vor der großen Kälte verzogen. Es droht der Hungertod. Da beschließt der Ältestenrat: der Stamm muß auf Nahrungssuche gehen, fort, in eine bessere Gegend, in der man den Winter überleben kann.
Zu dem Stamm gehören auch zwei alte Frauen. Schon lange werden sie von den Jüngeren mit Nahrung und Wasser versorgt, und wenn der Stamm in andere Gegenden weitergezogen ist, hat man ihnen ihre Lagerplätze eingerichtet.
Da die beiden Frauen nur noch unnütze Esser sind, beschließt der Häuptling: sie sind alt und gebrechlich, bei der beschwerlichen Wanderung nur hinderlich – deshalb werden sie zurückgelassen. Das ist Stammesgesetz...