Copyright: Cornelia Conrad |
Eine derart dichte, atmosphärische Geschichte habe ich sehr lange nicht gelesen.
Sie hat mich so tief beeindruckt, daß ich vorläufig kein neues Buch anfangen kann – ich muß noch eine Weile in der Nähe von Marie-Lore und Werner leben. Da hat grad nichts anderes Raum.
Marie-Lore ist ein blindes Mädchen. Sein einfühlsamer Vater baut ihm das Pariser Arrondissement, in dem sie leben, in maßstabsgetreuer Miniatur nach, Haus für Haus, Straße für Straße, Baum für Baum. So kann Marie-Lore mit den Händen lernen, was später ihre Füße umsetzen müssen.
Parallel dazu lesen wir die Geschichte Werners, eines Waisenjungen, der in der Nähe von Essen bei einer Elsässerin aufwächst. Durch die er Französisch lernt. Werner ist ein neugieriger Tüftler, baut aus Schrotteilen ein kleines Radio zusammen, hört mit seiner Schwester fasziniert einem Franzosen zu, der Wissenschaftssendungen für Kinder so hinreißend vorträgt, daß die Geschwister viel daraus lernen. Bald hat Werner im Städtchen einen exzellenten Ruf als Radio-Experte,