Copyright: Cornelia Conrad |
Das ist ein bezauberndes, federleichtes Buch - mit ganz viel Niveau und mit ganz viel Futter für unsern Kopf. Man liest es an einem Sommerabend – aber das, was es bietet, mäaandert noch lange durch unsere Gedanken...
Was würden wir tun, wenn wir im Lotto eine Million gewännen?
Oder sogar18 Millionen?
Jocelyne, die Heldin dieses Romans, tut ganz bestimmt nicht das, was man normalerweise erwartet – aber da bin ich schon mittendrin in dem klugen Buch, das mir auch beim zweiten Lesen gut gefallen hat:
Diese Jocelyne ist seit vielen Jahren verheiratet. Die Ehe ist abgenutzt, man hat sich nicht mehr so viel zu sagen, die Träume haben sich verflüchtigt, aber dennoch: Jocelyne liebt ihren Mann. Meistens. Die Kinder sind aus dem Haus, der Vater lebt nach einem Schlaganfall nur noch in Gegenwarten, die jeweils sechs Minuten dauern, danach "geht der Zähler der Erinnerung wieder auf null". Von dem Satz in ihrem Tagebuch aus Schulzeiten ist schon lange keine Rede mehr: "Ich möchte gern die Chance haben, über mein Leben zu entscheiden".
Ihr Lebensinhalt ist ihr kleiner Kurzwarenladen.